Naive Frage nach den Konsequenzen von IPv6
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12-30-2010, 12:05 AM
Beitrag #1
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Naive Frage nach den Konsequenzen von IPv6
Ich frag hier mal ganz naiv nach.
IPv6 wird ja notwendig, weil der Adresspool bei IPv4 zu Ende geht, IPv6 bringt nun aber 1000e Adressen pro Quadratmeter, so dass sogar meine Kaffeemaschine, mein Kühlschrank, das Duschradio, einfach alle elektronischen Dinge eine Adresse bekommen können. Dadurch werden aber auch alle dieser Dinge eindeutig identifizierbar? Wird dadurch natürlich auch der Mensch wieder um ein weites Stück durchsichtiger, nachvollziehbarer und Orwell hat wieder etwas mehr Recht? Wie wird sich IPv6 in der Praxis auf den Menschen und seine Rechte auf Datenschutz auswirken? Discuss.? |
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12-30-2010, 07:41 PM
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 01-03-2011 06:21 PM von Wolfgang Ninaus.)
Beitrag #2
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RE: Naive Frage nach den Konsequenzen von IPv6
Bei den derzeitigen Vergaberichtlinien werden die 2^128 Adressen (340.282.366.920.938.463.463.374.607.431.768.211.456 d.s. 340 Sextillionen) ja sowieso nicht verwendet sondern "nur" 2^64 (also 18.446.744.073.709.551.616 d.s. ca. 18 Trillionen) Netzwerksegmente verteilt, wobei dann jeder 18 Trillionen Endgeräte anschließen könnte ;-)
Anders gesagt: Jedem Menschen könnten zur Zeit ca. 2 Milliarden /64 Netzwerksegmente zugewiesen werden. Aber zur Transparenz: Grundsätzlich glaube ich, dass die selben Richtlinien wie für IPv4 gelten: - Wenn man anonym bleiben will, muss man anonymisierende Proxies verwenden. - Eine direkte Zuordnung des Endverbrauchers (also derjenige der für den Internetzugang verantwortlich ist) gibt es jetzt ja auch schon: Wenn man eine öffentliche fixe IP-Adresse hat ist das meist jetzt schon kein Problem: (Versuche eine whois-Abfrage deiner IP-Adresse). Bei nicht öffentlichen Adressen muss der Provider im Anlassfall Auskunft geben. - Trackings wie es mittlerweilen fast alle Internetseiten über Cookies und d.gl. machen, sammeln jetzt schon mehr Informationen als die Adresserweiterung bringen kann. Ich denke eher, dass man als Sysadmin ein bisserl vorsichtiger sein muss wenn man neue Methoden zur Adressenvergabe usf. einsetzt und dass man etwas vorsichtiger bei der Router- / Firewallkonfiguration sein soll, damit man nicht mit heruntergelassener Hose im Netz steht. |
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01-03-2011, 06:29 PM
Beitrag #3
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RE: Naive Frage nach den Konsequenzen von IPv6
Ich habe gerade zwei spannende Artikel über Datenschutz und IPv6 bzw. generell über Datenschutz gefunden. Eine ganz wesentliche Aussage:
Zitat:Es ist heute weithin anerkannt, dass eine IP-Adresse – und a fortiori eine eindeutige Identifikationsnummer, die in die Adresse integriert ist – als personenbezogenes Datum im Sinne der gesetzlichen Bestimmungen angesehen werden kann. Nach 9/11 – Die Zukunft des Datenschutzes - http://www.it-law.at/uploads/tx_publicat...iris03.pdf |
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01-04-2011, 10:54 AM
Beitrag #4
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RE: Naive Frage nach den Konsequenzen von IPv6
noch hab ich nicht alle artikel durchlesen können, aber scheinbar bestehen meine befürchtungen zumindest zum teil zurecht.
behält ein netzwerkgerät, wenn es einen anderen ort im netzwerk bekommt, immer seine adresse? muss das so sein? sollte man hier nicht auch vielmehr auf im prinzip vorübergehende ips zurückgreifen? oder denke ich komplett falsch. need simple words. |
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01-04-2011, 04:13 PM
Beitrag #5
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RE: Naive Frage nach den Konsequenzen von IPv6
Grundsätzlich kann es anonymer sein als bisher (über DHCP), da sich das Geräte selbst eine Adresse sucht über die kein zentrales Protokoll geführt wird. Auf WIKIPEDIA steht dazu:
Zitat:Die IPv6-Autokonfiguration unterscheidet sich konzeptionell von DHCP beziehungsweise DHCPv6. Während bei der Adressvergabe durch DHCPv6 (definiert in RFC 3315) von „Stateful Address Configuration“ gesprochen wird (sinngemäß: Adressvergabe, über die Buch geführt wird, etwa durch einen DHCP-Server), ist die Autokonfiguration eine „Stateless Address (Auto)Configuration“, da Geräte sich selbst eine Adresse zuweisen und über diese Vergabe kein Buch geführt wird. Also im wesentlichen sehe ich hier eher eine Verbesserung. - Abgesehen davon gibt es eine Datenschutzerweiterung: Zitat:Privacy Extensions: Was unter Windows Standard - Einstellung ist: Zitat:Unter Windows gibt es auf den ersten Blick keine Probleme. Jedoch wird man feststellen, dass der Rechner bei jedem Booten eine andere IPv6-Adresse bekommt. Das ist allerdings kein Bug, sondern ein Feature: Windows aktiviert nämlich standardmäßig die Privacy Extensions nach RFC 4941. |
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01-04-2011, 06:50 PM
Beitrag #6
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RE: Naive Frage nach den Konsequenzen von IPv6
Für die technische Umsetzung möchte ich auf das Thema: "Anonymisierung der IPv6 Adresse - Kann ich die Identität meines Rechners / Endgerätes verschleiern?"
verweisen... |
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