"IPv6 kommt: Was Firmen jetzt unternehmen müssen" - Druckversion +- IPv6 Forum (http://www.ipv6-forum.com/forum) +-- Forum: IPv6 (/forumdisplay.php?fid=1) +--- Forum: Was ist neu? (/forumdisplay.php?fid=2) +--- Thema: "IPv6 kommt: Was Firmen jetzt unternehmen müssen" (/showthread.php?tid=2905) |
"IPv6 kommt: Was Firmen jetzt unternehmen müssen" - juergenhold - 07-19-2011 09:44 AM Folgenden Link habe ich gefunden, was sagt ihr dazu? http://www.zdnet.de/magazin/41554935/ipv6-kommt-was-firmen-jetzt-unternehmen-muessen.htm Liebe Grüße, Jürgen RE: "IPv6 kommt: Was Firmen jetzt unternehmen müssen" - ViennaAustria - 07-22-2011 07:05 PM Was mir an dem Artikel - und vielen anderen zum Thema "Ende von IPv4" - missfällt ist, dass immer fälschlicherweise von einer UMSTELLUNG auf IPv6 gesprochen wird. Das stimmt doch nicht! Wir haben mittlerweile bei geschätzt 50% unserer Kunden IPv6 eingeführt. Bei keinem gibt es kein IPv4 mehr. Alles läuft - wie ja auch vorhgesehen - "Dual Stack", also weiterhin IPv4 und halt ZUSÄTZLICH IPv6. Die Mitarbeiter dieser Kunden haben wohl bis heute nicht bemerkt, dass ihr LAN nun v6-enabled ist und dass einige Ihrer Datenpfade auch bereits über IPv6 laufen, weil der jeweilige Kommunikationspartner (Server) auch schon v6 hat. Ich muss auch immer erst die Kunden langwierig aufklären, dass es wohl im nächsten Jahrzenht keinen UMSTIEG auf IPv6 geben wird - dass also IPv4 noch mindestens 10 Jahre weiterhin in sehr aktivem Einsatz bleiben wird! - sondern dass man eben nur ein weiteres, zusätzliches Protokoll einführt, das halt nach und nach das alte ablösen wird. Wirklich kapieren tun's die Leute meist erst dann, wenn ich es mit Telefax (IPv4) und e-Mail (IPv6) vergleiche. :-) RE: "IPv6 kommt: Was Firmen jetzt unternehmen müssen" - thomasschaefer - 07-24-2011 12:20 PM (07-22-2011 07:05 PM)ViennaAustria schrieb: Was mir an dem Artikel - und vielen anderen zum Thema "Ende von IPv4" - missfällt ist, dass immer fälschlicherweise von einer UMSTELLUNG auf IPv6 gesprochen wird. Das stimmt doch nicht! Wieso nicht? Wenn ich eine Autobahn neben einer Landstraße baue und nach ein paar Jahren den Verkehr auf der Landstraße einstelle bzw. nur noch für landwirtschaftlichen Verkehr frei gebe, dann habe ich doch auch eine Umstellung vorgenommen? Natürlich fahren wir zu Zeit parallel beide Protokolle, aber das Ziel ist doch - die Abschaltung des alten. (07-22-2011 07:05 PM)ViennaAustria schrieb: Wir haben mittlerweile bei geschätzt 50% unserer Kunden IPv6 eingeführt. Bei keinem gibt es kein IPv4 mehr. Alles läuft - wie ja auch vorhgesehen - "Dual Stack", also weiterhin IPv4 und halt ZUSÄTZLICH IPv6. Die Mitarbeiter dieser Kunden haben wohl bis heute nicht bemerkt, dass ihr LAN nun v6-enabled ist und dass einige Ihrer Datenpfade auch bereits über IPv6 laufen, weil der jeweilige Kommunikationspartner (Server) auch schon v6 hat. Die IPv6-enabled-Services sollten IPv4 links liegen lassen, obwohl sie es noch könnten. Bei einigen Diensten (z.B. ntp ) habe ich ipv4 weitesgehend weg konfiguriert. Die Wegnahme der IP-Adressen und deren dann ungenutzte Routen erfolgt zu Schluss. (07-22-2011 07:05 PM)ViennaAustria schrieb: Ich muss auch immer erst die Kunden langwierig aufklären, dass es wohl im nächsten Jahrzenht keinen UMSTIEG auf IPv6 geben wird - dass also IPv4 noch mindestens 10 Jahre weiterhin in sehr aktivem Einsatz bleiben wird! - sondern dass man eben nur ein weiteres, zusätzliches Protokoll einführt, das halt nach und nach das alte ablösen wird. Hier widersprichst Du Dir meiner Meinung nach selbst, die Umstellung ist zwar sanft, aber es ist eine. Über zeitliche Rahmen zu spekulieren lohnt nicht. Wenn IPv6 zu 95% ausgerollt ist, gibt es keinen Grund die Kosten für die doppelte Verwaltung weiter zu tragen (07-22-2011 07:05 PM)ViennaAustria schrieb: Wirklich kapieren tun's die Leute meist erst dann, wenn ich es mit Telefax (IPv4) und e-Mail (IPv6) vergleiche. :-) Der Vergleich hinkt. Ich würde ihn an Deiner Stelle nicht mehr bringen. Mit freundlichen Grüßen Thomas Schäfer RE: "IPv6 kommt: Was Firmen jetzt unternehmen müssen" - ViennaAustria - 07-25-2011 08:10 PM (07-24-2011 12:20 PM)thomasschaefer schrieb: das Ziel ist doch - die Abschaltung des alten.Ist es das? Solange Geräte im Einsatz sind, die nur IPv4 sprechen und für die es vermutlich nie ein v6 Upgrade geben wird (99% aller Switche und Printserver beispielsweise - die sind aber sehr langlebig!), wird IPv4 am LAN weiterhin ein Muss sein und bleiben. Ebenso wird es Internetservices/-Server/-whatever geben, die wohl in den nächsten Jahrzehnten nicht auf IPv6 umgestellt werden - aus mannigfaltigen Gründen, wie z.B., dass sie schlichtweg nichtmehr gewartet werden und sich einfach niemand darum kümmert, ob IPv6 oder nicht. Dennoch bieten sie interessante Informationen (oder auch nicht) und werden daher nicht deaktiviert. Aber das sind alles unser beider Spekulationen, Ansichten und Einschätzungen. Forenbeiträge wie dieser werden üblicherweise sehr lange aufgehoben. Schauen wir doch mal in 10 Jahren nach, wie dann die Verteilung IPv4 zu v6 aussieht und wer von uns beiden Zukunftspropheten näher dran lag... (07-24-2011 12:20 PM)thomasschaefer schrieb: Wenn IPv6 zu 95% ausgerollt ist, gibt es keinen Grund die Kosten für die doppelte Verwaltung weiter zu tragen Wann wird das Deiner Ansicht nach sein, dass wir 95% IPv6 haben? So, wie es derzeit läuft, erleben wir das beide nicht mehr! Mein Eindruck ist, dass sich ausser ein paar Verwegenen, wie uns hier, (in Europa zumindest) kaum jemand wirklich darum kümmert! Keiner meiner Kunden wusste was von "IPv6", bevor ich ihm erklärt habe, dass er es im Netz einführen sollte. Nichtmal die (österreichischen) Provider konnten im 1st Level Support was mit dem Vokabel anfangen, geschweige denn, IPv6 ohne Hürdenlauf liefern. (07-22-2011 07:05 PM)ViennaAustria schrieb: Wirklich kapieren tun's die Leute meist erst dann, wenn ich es mit Telefax (IPv4) und e-Mail (IPv6) vergleiche. :-) (07-24-2011 12:20 PM)thomasschaefer schrieb: Der Vergleich hinkt. Ich würde ihn an Deiner Stelle nicht mehr bringen. Nun, jeder Vergleich hinkt wohl irgendwo, weil man ja Dinge in Relation stellt, die nicht ident sind. Dennoch erlaube ich mir, entgegen Deiner Empfehlung, diesen Vergleich weiterhin zu verwenden, denn
Schade, dass er Dir nicht gefallen hat. RE: "IPv6 kommt: Was Firmen jetzt unternehmen müssen" - juergenhold - 07-26-2011 01:20 AM Ihr beide habt aus dem Link eine anregende Diskussion gemacht, Danke dafür. Der Vergleich mit dem Fax hat mir einiges veranschaulicht, egal ob er jetzt passen, hinkend oder was auch immer ist, bei mir - und gerade wegen dieser Diskussion, etwas bewirkt. Liebe Grüße, Jürgen RE: "IPv6 kommt: Was Firmen jetzt unternehmen müssen" - thomasschaefer - 07-26-2011 10:08 PM (07-25-2011 08:10 PM)ViennaAustria schrieb:(07-24-2011 12:20 PM)thomasschaefer schrieb: das Ziel ist doch - die Abschaltung des alten.Ist es das? Switche haben in erste Linie nicht viel mit IP zu tun. Der Managementport könnte auch via Lochstreifenkarten angesprochen werden. Das dürfte erstmal egal sein. Für Printserver gilt dasselbe, die verlassen selten das Haus, und kein Drucker oder Printserver überlebt Jahrzehnte, bestenfalls eins. Du hast selbst Deine Aussage auf LAN eingeschränkt. (07-25-2011 08:10 PM)ViennaAustria schrieb: Ebenso wird es Internetservices/-Server/-whatever geben, die wohl in den nächsten Jahrzehnten nicht auf IPv6 umgestellt werden - aus mannigfaltigen Gründen, wie z.B., dass sie schlichtweg nicht mehr gewartet werden und sich einfach niemand darum kümmert, ob IPv6 oder nicht. Dennoch bieten sie interessante Informationen (oder auch nicht) und werden daher nicht deaktiviert. Dinge, die am Internet hängen und um die sich keiner kümmert, können nicht wirklich wichtig sein und stellen ("nicht mehr gewartet") eher eine Gefahr dar. Wenn so etwas wirklich notwendig sein sollte, kann man ja einen Proxy als Wandler o.ä. davor stellen. (07-25-2011 08:10 PM)ViennaAustria schrieb: Aber das sind alles unser beider Spekulationen, Ansichten und Einschätzungen. Das ist richtig. Aber wenn ich sehe, wie ich IPv6 von 2005 bis heute umgesetzt habe, dann weiß ich, dass ich bei der nächsten Beschaffungsrunde das letzte IPv4-only-Gerät (zur Zeit Drucker) entfernen werde. Seit Anfang des Jahres kann ich auch unter Linux NFS über IPv6 rauschen lassen. Alle anderen Protokolle (dns, smtp, imap, http, ntp, ssh, cifs, ...) brauchen schon lange kein v4 mehr. Damit wird der IPv4-Traffic intern bald eine Seltenheit werden. Extern kommt es eben drauf an, ob die großen Provider zum Ende des Jahres ihre Versprechen einlösen. (07-25-2011 08:10 PM)ViennaAustria schrieb: Forenbeiträge wie dieser werden üblicherweise sehr lange aufgehoben. Schauen wir doch mal in 10 Jahren nach, wie dann die Verteilung IPv4 zu v6 aussieht und wer von uns beiden Zukunftspropheten näher dran lag... In der Zwischenzeit kann man sich ja an dieser Grafik erfreuen: http://v6asns.ripe.net/v/6 (07-24-2011 12:20 PM)thomasschaefer schrieb: Wenn IPv6 zu 95% ausgerollt ist, gibt es keinen Grund die Kosten für die doppelte Verwaltung weiter zu tragen (07-25-2011 08:10 PM)ViennaAustria schrieb: Wann wird das Deiner Ansicht nach sein, dass wir 95% IPv6 haben? So, wie es derzeit läuft, erleben wir das beide nicht mehr! Dem stimme ich nicht zu. Zum einen habe ich noch 30 Berufsjahre und hoffentlich noch ein paar mehr Lebensjahre vor mir, zum anderen drücken auch manch andere Länder endlich auf die Tube. Die Initiative der US-Regierung vom letzten Jahr kann wenigstens etwas vorzeigen, z.B. ipv6.dol.gov Die europa.eu redet auch nicht mehr nur davon, sondern sie hat ihre Seite seit dem 8.Juni mit IPv6 versorgt. (07-25-2011 08:10 PM)ViennaAustria schrieb: Mein Eindruck ist, dass sich ausser ein paar Verwegenen, wie uns hier, (in Europa zumindest) kaum jemand wirklich darum kümmert! Keiner meiner Kunden wusste was von "IPv6", bevor ich ihm erklärt habe, dass er es im Netz einführen sollte. Das Problem mit den Ebenen und den vielen Säuen, die schon durch Dorf getrieben wurden. "Second Life", "Web2.0" viel anderes Gedöhns brachten die Gefahr mit die wirkliche Bedeutung von IP(v6) als Modeerscheinung abzutun, dabei ist es die Grundlage für den Fortbestand des Internets. Das Blöde ist, Ipv6 bringt oberflächlich erst einmal nichts, außer Arbeit. Der Lohn, bessere Verbindungen, da keine Abbrüche wegen NAT und Ende der Mangelverwaltung bei Adressen stellt sich erst spät ein. Zu Deinem Vergleich - Fax - Email. Die Informationen haben da eine komplett andere Verpackung bekommen. Beim Wechsel von IPv4 auf IPv6 ist doch genau genommen so , wieder ein hinkender Vergleich, als sei auf einem Briefumschlag das Postleitzahlenfeld erweitert worden. Mit freundlichen Grüßen Thomas Schäfer |